Magazin

Vom Saulus zum Paulus und zurück

Zu Gaddafis Tod
Bild aus der Vergangenheit
Bild aus der Vergangenheit Bild von 10b travelling

Noch sind die Meldungen über Gaddafis Tod nicht sicher bestätigt. Aber auch wenn das nicht zutreffen sollte, eines ist ohnehin klar: Eine Rückkehr an die Macht wird es sicher nicht geben. Grund genug also, eine Bilanz zu ziehen. Dabei soll es nicht nur um eine differenzierte Bewertung seiner Politik gehen, sondern auch um die widerspruchsvolle Beziehung zum Westen. Weiterlesen … »

Berlin am Scheideweg

Die sich abzeichnende rot-schwarze Koalition wird die sozialen Konflikte zuspitzen
Leipziger Platz in Berlin 1999
Leipziger Platz in Berlin 1999 Bild von zemistor

Eine rot-grüne Koalition nach den Wahlen zum Abgeordnetenhaus von Berlin war trotz knapper Mehrheit ein absehbares Resultat – um so überraschender kam das frühe Aus der Verhandlungen. Denn die Berliner Regierungsbildung gilt als bundespolitisches Signal. Daher erstaunt der geringe Einfluß der Bundes-SPD auf den Landespolitiker Wowereit: Offenbar hat man sich hier auf einen positiven Ausgang der Gespräche allzusehr verlassen. Klaus Wowereit wollte einen Koalitionspartner, der sich unterwirft wie zuvor die Linkspartei. Die verbliebene Option, die Koalition mit der CDU, wird aber böse Erinnerungen bei vielen Berlinern hervorrufen. Schließlich hatte Schwarz-Rot die Berliner Schuldenkrise verursacht. Nachdem ein kontroverser Wahlkampf ausblieb, wird der Ausbau der Stadtautobahn A 100 als Symbol zum Austragungsort der zukünftigen Stadtpolitik. Weiterlesen … »

Es ist vollbracht: Apple Messias Steve Jobs im iHeaven

Jacob Jung über ein Marketing-Phänomen

Steve Jobs, Gründer und langjähriger CEO des Computer-Konzerns Apple, ist tot. Der mehrfache Milliardär starb gestern in Kalifornien an den Folgen einer Krebserkrankung und hinterlässt eine trauernde Weltgemeinde, die mit Jobs ihren Verkünder, ihr Oberhaupt und ihren Messias verliert.Wie kein anderes Unternehmen gilt Apple als Konzern der Innovationen. Dabei war keines seiner jemals auf den Markt gebrachten Produkte wirklich innovativ. Neu- und bislang einzigartig ist jedoch die Strategie, eine Marke zur Religion zu erheben. Alle Bestandteile einer Religion – Mythos, Prophet, Symbol, Antagonist, Konzil und Devotionalien – verbinden sich bei Apple zu einem Markenkonzept, dessen Intentionen Marktanteile, Geld und Macht sind. Weiterlesen … »

Griff nach der Weltmacht

Eine Kontroverse spaltet die Republik
Schützengraben im Ersten Weltkrieg
Schützengraben im Ersten Weltkrieg Bild von Jens-Olaf

Dieses Buch hatte es wirklich in sich, löste es doch eine der heftigsten und langwierigsten Debatten in der deutschen Nachkriegsgeschichte aus. Fritz Fischers Werk „Griff nach der Weltmacht“ rührte unverkennbar an einen wunden Punkt im deutschen Selbstbild. Und das keineswegs nur unter Fachleuten, auch die breite Öffentlichkeit nahm regen Anteil an dem Streit um die Frage: War Deutschland verantwortlich für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs? Auch fünfzig Jahre nach der Erstveröffentlichung lohnt sich ein Blick zurück auf die Auseinandersetzung. Weiterlesen … »

Warum Eurobonds?

Einführung in ein aktuelles Thema

Jedes Euroland ist selbst für die Ausgabe seiner Anleihen verantwortlich. In Deutschland ist beispielsweise die Finanzagentur im Auftrag des Finanzministeriums für das Schuldenmanagement des Bundes zuständig. Vereinfacht stellt sich das folgendermaßen dar: Das Finanzministerium sagt, zu welchem Zeitpunkt der Bund Geld benötigt und die Finanzagentur versteigert die Bundesanleihen so, dass sie zeitlich mit den anderen Zahlungsverpflichtungen des Bundes abgestimmt sind. Bei der Versteigerung erhalten die Bieter den Zuschlag, die den jeweils höchsten Kurswert versprechen, der mit der niedrigsten Verzinsung einhergeht. Sämtliche Euroländer haben vergleichbare Mechanismen, um Käufer für ihre jeweiligen Anleihen zu finden. Weiterlesen … »

Papa ante Portas

Was hat der Papst im Parlament verloren?
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. Bild von Madrid2011jmj

Vom 22. bis zum 25. September wird Joseph Aloisius Ratzinger, alias Papst Benedikt XVI, Deutschland besuchen. Während es nicht ungewöhnlich ist, das die Oberhäupter der römisch-katholischen Kirche einer regen Reisetätigkeit nachgehen, sorgt die Einladung an den Pontifex, während seines Aufenthaltes im deutschen Bundestag zu sprechen, für heftige Kontroversen. Bisher haben sich rund 100 Abgeordnete der SPD, der Grünen und der Linkspartei entschieden, der Ansprache fernzubleiben. Das Bündnis „Der Papst kommt!“ ruft für den 22. September ab 16 Uhr zu einer Demonstration am Potsdamer Platz auf und hat eine Resolution formuliert, die zur Mitzeichnung zur Verfügung steht. Die Kritik an dem Aufritt des Papstes im Bundestag richtet sich vor allem gegen die offizielle Position der katholischen Kirche in Bezug auf die Rechte von Frauen und Homosexuellen, gegen die „Kondom-Politik“ des Pontifex und gegen das völkerrechtlich umstrittene Konstrukt „Vatikanstaat“. Weiterlesen … »

Denn sie wissen nicht, was sie tun

Ein Beitrag zur europäischen Krise

Als die Staatschefs sechs europäischer Länder im Jahre 1957 die Römischen Verträge unterzeichneten, legten sie damit den Grundstein für eine Periode der Prosperität und des Zusammenwachsens. Die Zeiten, in denen Politik noch von Visionen geprägt wurde, sind jedoch vorbei. Mittelmäßige Politiker, denen die wöchentlichen Zustimmungswerte in Meinungsumfragen wichtiger sind als der europäische Gedanke, verspielen in wenigen Monaten das Werk mehrerer Generationen. Die Diskussion um einen Ausschluss Griechenlands aus der Gemeinschaft ist dabei nur der bisherige Höhepunkt wiedererstarkender nationaler Egoismen. Weiterlesen … »

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