Presseschau Wirtschaft

Neue Funde, alte Probleme

Die Entwicklung der Erdölförderung
 <br/>Foto von arbyreed
Foto von arbyreed

In den letzten Jahren wurden vor Brasilien, Texas und Sierra Leone einige große Ölvorkommen entdeckt. Allerdings sind sich die Experten nicht einig, ob das auf längere Sicht die Versorgung mit dem Rohstoff zu akzeptablen Preisen ermöglicht. Viel hängt auch von der zukünftigen Nachfrageentwicklung ab. Denn die neuen Felder sind wegen ihrer Lage nur bei hohen Preisen überhaupt profitabel erschließbar.

Was nicht passt, wird passend gemacht

Zwei Beispiele der Manipulaton von Bild und Quelle

Offenbar ist scheinbar passendes Bildmaterial zu verlockend, um es zu überprüfen. Bildblog zeigt, wie die Bild Ort und Zeit von jahrealten Videos im Internet verändert, um zur Story über das Erdebeben auf Samoa zu passen. Die Stuttgarter Zeitung dagegen retuschiert Fotos, damit sie in ihr grafisches Konzept passen.

Ein wachsender Mythos

Über die selektive Wahrnehmung ökonomischer Daten
 <br/>Foto von Problemkind
Foto von Problemkind

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein scheinbar klarer Indikator für den Zustand einer Volkswirtschaft. »Selbst eine Ölpest am Ostseestrand« könne das BIP steigern, meint dagegen Stephan Kosch in der taz. Bildung, Gesundheit, Umwelt und intakte Familienstrukturen würden allerdings nicht erfasst. Diese Orientierung an zahlenmäßigem Wachtum anstelle von Nachhaltigkeit und Lebensqulität stünden Initiativen zur Suche nach neuen Indikatoren entgegen. Die Gazette druckte dazu einen Bericht von Jonathan Rowe vor dem US-Senatsausschuss für Handel, Wissenschaft und  Transport ab. Weiterlesen … »

Ringen um Rohstoffe

China tritt in Nigeria für die Erschließung von Erdöl gegen den Westen an
 <br/>Foto von Rhys
Foto von Rhys

China hat bereits einen Vetrag »Rohstoffe gegen Infrastruktrur« mit Kongo geschlossen und konkurriert mit dem Westen. Nun verhandelt China auch in Nigeria um den Einstieg in das Ölgeschäft. Dabei soll es um ein sechstel der Vorkommen gehen. Problematisch stellt sich der Versuch der nigeriansichen Regierung dar, den Staatskonzern Nigeria National Petroleum Corporation (NNPC) teilzuprivatisieren. Dem stellen sich die Bundesstaaten entgegen - ein alter Konflikt um die Verteilung des Rohstoffs.

»Besser als wie man denkt!«

Die fragwürdigen Geschäftspraktiken von KiK

KiK gehört seit Jahren zu den am schnellsten wachsenden Einzelhändlern in Deutschland. Die Billig-Offensive wird dabei von Verona Pooths gut dotierten Werbekünsten - »Besser als wie man denkt!« - flankiert. Nils Klawitter hat sich einmal hinter den Kulissen umgeschaut und ist dabei über manches weniger Gute gestolpert. Von den Arbeitsbedingungen der Näher in Bangladesh über die Situation der Beschäftigten hierzulande bis hin zur mangelhaften Qualität der Produkte in den Regalen. Sehr lesenswert.

Der Handwerkskasten der Manipulation

Der Spiegel deckt die Tricksereien der Atomlobby auf

Der Spiegel veröffentlichte ein internes Strategiepapier, das die Atomlobby - in Form des Konzerns E.ON - durch die Berliner Beratungsagentur PRGS anfertigen lies. E.ON bestreitet die Beauftragung der Agentur wenig glaubhaft. Das Strategiepapapier aus dem November 2008 ist darauf ausgelegt, den Bundestagswahlkapf zu beeinflussen. Es beinhaltet eine detaillierte Aufschlüsselung von Akteuren der politischen und publizistischen Landschaft, deren Haltung und wie sie und die Öffentlichkeit am Besten beinflusst werden können. Die Veröffentlichung ist insofern ein Glücksfall, da der ganze Handwerkskasten der Manipulation einsehbar wird.

Die Medienmanufaktur

Eine bitterböse Polemik gegen die deutsche Medienwirtschaft

Die Zeitschrift Hintergrund hat ihre Herbstausgabe der Verflechtung von Medienkonzernen, Wirtschaft, Journalismus und Politik gewidmet - oder: Dem »politisch-publizistischen Komplex«, wie Nico Fried, der Hauptstadtkorrespondent der Süddeutschen Zeitung, in einem Interview meinte. Markus Jansohn rollt die Aspekte einer professionellen PR-Wirtschaft mit vorgefertigten Inhalten für die Medien und Geschenken für Journalisten, einem Geflecht von wenigen großen Medienkonzernen und einem sich von der Politik kaum abgrenzenden Gefälligkeitjournalismus in seinem Essay auf. Diese Faktoren führten zu einem vorgefertigten Meinungsbrei, welcher Information nur vortäusche.

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