Presseschau Gesundheit

Weniger ist mehr

Ein Film wirft die Frage nach hormonellen Auswirkungen von Chemieprodukten auf

Eine Sendung von Sylvie Gilman und Thierry de Lestrade auf Arte findet für beängstigende wissenschaftliche Beobachtungen eine mögliche Erklärung: Einerseits komme es im Tierreich bei zahlreichen Arten zu erhöhten Missbildungen, insbesondere der Geschlechtsorgane, die gar einige Arten in ihrem Bestand gefährden. Anderseits sei auch beim Menschen eine verstärkte Tendenz zu Mißbildungen zu erkennen; vielmehr habe sich die Spermienproduktion bei Männern in den letzten 30 Jahren halbiert. Der Film legt nahe, der Grund für diese Entwicklungen sei in der chemischen Industrie zu finden. Sowohl Pestizide in der Landwirtschaft als auch Kosmetika würden in den menschlichen Körper gelangen. Diese Mittel haben teils eine hormonelle Wirkung, welche die körperliche Entwicklung beeinträchtigt.

Warten auf den billigen Plätzen

Die Missstände im Gesundheitswesen

Es entspricht durchaus den Erfahrungen vieler Menschen, jetzt ist es statistisch nachgewiesen: Kassenpatienten müssen sehr viel länger auf einen Arzttermin bei einem Spezialisten warten als Privatpatienten. Das hat eine groß angelegte Telefonumfrage der AOK Rheinland ergeben. Trotz kontinuierlich steigender Ärztezahlen  lässt also die Versorgung der Bevölkerung zu Wünschen übrig. Denn nach wie vor sind etwa 90% der Menschen in Deutschland gesetzlich versichert. Weiterlesen … »

Ausstieg mit Fragezeichen

Zum Ende der Atomkraft in Deutschland

Mit breiter Mehrheit hat der Bundestag dem Atomausstieg zugestimmt – Streitpunkt zwischen Schwarz-Gelb und Rot-Grün war dabei vor allem die Frage, wer sich das als Verdienst anrechnen darf. Acht detaillierte Gesetze sollen nun die Energiewende regeln. Zunächst bleibt festzuhalten: Einige Meiler werden noch 11 Jahre in Betrieb bleiben. Zudem werden zwar erneuerbare Energien gefördert, aber auch zusätzliche konventionelle Kraftwerke sollen gebaut werden. Weiterlesen … »

Schule des Terrors

Das dunkle Kapitel des Staatsterrors durch die USA in Lateinamerika
Ausbildung von honduranischen Offiziersanwärtern in Panama <br/>Bild von airborneshodan
Ausbildung von honduranischen Offiziersanwärtern in Panama Bild von airborneshodan

Das Verhältnis zwischen den USA und Lateinamerika war nie auf Augenhöhe: Spätestens seit der Formulierung der Monroe-Doktrin durch den amerikanischen Präsidenten James Monroe 1823 begannen die Vereinigten Staaten den Rest des Kontinents als ihren Vorhof zu betrachten. Ein besonders blutiges Kapitel wurde nach der Machtergreifung der Kommunisten in Kuba aufgeschlagen, als das Pentagon die Finanzierung der School of the Americas 1 massiv ausbaute. Diese historische Rolle stellt Stefan Fuchs in einer Sendung von SWR2 Wissen dar. In der »Schule« wurden Offiziere aus Lateinamerika in Methoden der Aufstandsbekämpfung unterrichtet, zu der auch Foltertechniken und Terror gegen die Bevölkerung gehören. Mit Hilfe dieses Netzwerks bekämpften die USA bis zum heutigen Tag echte und vermeintliche Gegner – auch die Zivilgesellschaft geriet ins Visier des Kampfes um die Macht.

  • 1. Heute Western Hemisphere Institute for Security Cooperation

Olympisches Feuer

Militäreinsatz gegen Drogenbanden in Rio de Janeiro vor den Olympischen Spielen und der Fußballweltmeisterschaft
Auch nach dem Einsatz bleibt das Militär in der Favela präsent <br/>Foto von Arlos Trinidade
Auch nach dem Einsatz bleibt das Militär in der Favela präsent Foto von Arlos Trinidade

Im vergangenen Monat marschierte Militär in mehrere Favelas von Rio de Janeiro ein und lieferte sich einen regelrechten Krieg mit Drogenbanden, welche diese Slums seit Jahrzehnten kontrollieren. Aus Sicht der Regierung war die Operation erfolgreich, auch wenn es 37 Tote gegeben habe. 2014 findet in Brasilien die Fußballweltmeisterschaft statt, zwei Jahre darauf werden die Olympischen Spiele ausgetragen: Offenbar wollen Stadt und Staat sich vor der Welt präsentieren. Die Jungle World hat diesem Einmarsch einen Schwerpunkt gewidmet. Weiterlesen … »

Abgeschrieben

Erfolgreiche Pharma-Lobby
Wozu neue Wirkung, wenn neuer Name, neue Farbe, neuer Preis? <br/>Bild von Takeda Pharma
Wozu neue Wirkung, wenn neuer Name, neue Farbe, neuer Preis? Bild von Takeda Pharma

Bisher war geplant, dass Ärzte und Krankenkassen gemeinsam darüber befinden sollten, ob und in welchem Umfang neue Medikamente zusätzlichen Nutzen bringen. Das ist ein zentrales Kriterium für den späteren Preis. Nun hat der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller durchgesetzt, dass statt dessen die Bundesregierung darüber entscheidet. Damit bleibt ein Schlupfloch offen für solche Präparate, die nur wenig verbessert sind. Die entsprechende Verordnung ist fast wörtlich von der Pharmaindustrie übernommen worden.

»Motive unconfirmed«?

Morde an Journalisten in Honduras

Seit dem Staatsstreich in Honduras vor über einem Jahr hat sich die politische Situation praktisch nicht stabilisiert – noch immer gibt es im Land Proteste. Daran kann auch die mehr oder weniger stillschweigende Duldung der neuen konservativen Regierung durch das Ausland wenig ändern.

Ein mögliches Indiz für die angespannte Lage sind die zahlreichen Morde an Reportern seit Jahresanfang. Diese haben sich vornehmlich mit der organisierten Kriminalität und Korruptionsfällen befasst. Die politische Brisanz des Themas ist jedoch unter Journalistenorganisationen umstritten.

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