Presseschau Beitrag

Kein Vertrauen in Qualität

Ist die »Zeitungskrise« hausgemacht?
Redaktion der Frankfurter Rundschau <br/>Foto von 7an, Flickr
Redaktion der Frankfurter Rundschau Foto von 7an, Flickr

Der Umbruch in der Medienlandschaft ist in aller Munde - von »Zeitungskrise« und »Zeitungssterben« ist die Rede. Anita Blasberg und Götz Hamann haben sich in Deutschland von der Provinz in Mecklenburg-Vorpommern bis zu den großen Verlagen und Zeitungen umgesehen. Nicht jedoch das Internet als Medium, sondern steigende Renditeerwartungen und Kostendruck zeichnen sie für die Lage veantwortlich: 

Ein unsichtbares Band ist gerissen, in Anklam, Stuttgart, München. Die deutschen Verleger hatten es über Jahrzehnte verstanden, Unternehmer zu sein und gleichzeitig gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.

Aus Redakteuren werden »Content-Manager«, die kaum noch Zeit für umfangreiche Recherchen haben. Damit sei kritische Öffentlichkeit und Meinungsvielfalt gefährdet. Während es in der Provinz häufig gar keine Berichterstattung gebe, setzen sich nun auch Redakteure gegen die ökonomischen Eingriffe der Verleger zur Wehr, die häufig wenig Ahnung und Interesse an journalistischer Qualität hätten und die eigenen Medien schon totsagten. Die Autoren beschwören die Gefahr, daß sich mit der Sparwut die Katze in den Schwanz beiße:

Erst spart man an der Qualität, dann verliert man Leser, dann spart man noch mehr, um die Verluste aufzufangen, und am Ende hat man die Zeitschrift kaputtgespart.