Presseschau Internationale Organisationen

Verhandeln im Verborgenen

Das Handelsabkommen ACTA soll den Urheberschutz revolutionieren
Treffen von Interessensvertretern in Brüssel 2009 <br/>Foto von Teemu Mäntynen
Treffen von Interessensvertretern in Brüssel 2009 Foto von Teemu Mäntynen

Florent Latrive verdeutlicht in der Le Monde diplomatique, wie internationale Abkommen die Demokratie aushebeln können. Denn in den Vehandlungen um das Anti-Counterfeiting Trade Agreement – kurz Acta – sitzen Medienkonzerne am Verhandlungstisch, während Mitglieder des Europaparlaments keinen Einblick in den Stand der Verhandlungen bekommen. Ein Verhandlungsführer der europäischen Kommission bezeichnet dies jedoch als gängige Praxis. In dem Handelsabkommen geht es um Maßnahmen gegen Produktpiraterie. Diese umfasst sowohl illegale Downloads von Musik, als auch so genannte Generika – billige Kopien patentierter Medikamente, die beispielsweise in Afrika zur AIDS-Bekämpfung eingesetzt werden. Das geistige Eigentum löse das klassiche Urheber- und Patentrecht ab und schreibe die ungleichen Verhältnisse in den Handelsbeziehungen zwischen reichen und armen Ländern fest: Weiterlesen … »

Tage des Merkur

Einblicke in Davoser Gespräche
Davos <br/>Foto von WEF
Davos Foto von WEF

Die Zeit gibt den Elitendiskurs in Davos zur aktuellen Finanzkrise wieder. Die Staatschefs seien erbost ob der mangelnden Kompromiss- und Lernbereitschaft der Banker. Daher strebten sie eine Aufteilung der Banken in Investment- und Geschäftsbanken und ein neues Abkommen zur Bankenregulierung (Basel III) an. Obama hätte die Aufsplittung der Banken vorgeschlagen, Sarkozy wolle an das in den 70er Jahren beendete Bretton Woods-Regulierungsabkommen von 1944 anknüpfen. Allerdings hätten auch die Wirtschaftsführer begriffen, dass die Umverteilung auf Kosten der Kaufkraft der Mittelschicht in den Industriestaaten das Fundament ihres Systems unterspüle. Daher werde ein neuer Kapitalismus angestrebt, der weniger von den instabilen Finanzmärkten abhängig sei. Weiterlesen … »

Kein Interesse an der Vergangenheit

Eine Serie über die nachrichtendienstliche Infiltration des Terrorismus im Kalten Krieg

Der Einfluss der westlichen und östlichen Nachrichtendienste auf linken und rechten Terrorismus im Kalten Krieg sei in Deutschland wenig erforscht, meint Regine Igel in einer 6teiligen Serie auf Telepolis. Der historische Kontext werde in der Bewertung der RAF ausgeblendet, ebenso wie ihre enge Verbindung zu den italienischen Roten Brigaden. Dabei spiele die fehlende Unabhägigkeit der deutschen Justiz im Gegensatz zur italienischen eine Rolle, aber auch die deutschen Medien schauten nicht genau hin. Weiterlesen … »

Naturschutz statt Öl?

Gefeilsche um den Yasuní-Nationalpark
Yasuní-Nationalpark
Yasuní-Nationalpark

Es ist in der Tat eine interessante Idee: Ecuador würde auf die Ölförderung in einem seiner wichtigsten Naturschutzgebiete verzichten, wenn ihm dafür von den reichen Ländern des Westens ein Teil der zu erwartenden Einnahmen ausgezahlt würde. Doch noch ist unklar, wer dann über diese Gelder verfügen darf. Und in der betroffenen Region hat die Bevölkerung die Befürchtung, mal wieder mit Brosamen abgespeist zu werden.

Neue Blöcke

Regionale Wirtschaftsunionen im Aufwind

Auf allen Kontinenten formieren sich mittlerweile Staatenbünde nach dem Vorbild der EU. Dabei unterscheiden sie sich jedoch beträchtlich in Bezug auf Stärke, Dynamik und langfristiges Potenzial. Eines haben sie aber offenbar gemeinsam: wirtschaftliche Zusammenarbeit und gemeinsame Märkte sind leichter durchzusetzen als politische Kooperation.

Das stille Zentrum Asiens

Kritik am OSZE-Vorsitz Kasachstans
Kasachstans Haupstadt Astana <br/>Foto von Martin Solli, Flickr
Kasachstans Haupstadt Astana Foto von Martin Solli, Flickr

Kasachstan übernimmt den Vorsitz der OSZE, obwohl es eine Diktatur ist, in der Oppositionelle und Journalisten ermordet werden. Dennoch sei das Land liberaler als andere zentralasiatische Republiken, meint Marcus Bensmann in der taz. Der OSZE-Vorsitz sei Fürsprechern im Westen zu verdanken, die den Energiereichtum und die strategische Bedeutung des Landes im Auge haben. Dazu interviewt die taz den FDP-Bundestagsabgeordenten Michael Link, der die Politik der vormaligen Bundesregierung unter Außenminister Frank-Walter Steinmeier kritisiert. Die Unterstützung Kasachstans unter Präsident Nursultan Nasarbajew sei bei der fragwürdigen Menschenrechtslage und mangelnden Demokratie ein falsches Signal.

Wessen Geld regiert die Welt?

Chinas Währungspolitik

Der ökonomische Aufstieg Chinas spiegelt sich nicht zuletzt auch im internationalen Währungssystem wieder. Ein wichtiges Problem in diesem Kontext besteht nach wie vor in der erheblichen Abhängigkeit des Landes vom Dollar. Das langfristige Ziel, den Renminbi zu einer globalen Leitwährung zu machen, stößt allerdings auf einige Schwierigkeiten und wird sich in absehbarer Zeit nicht durchsetzen lassen, meinen Sandra Heep und Hans Günther Hilpert.

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