Presseschau Beitrag

Heute hüh, morgen hott

Das Opeldesaster zwischen Wahlkampf und Co-Management

Bei Telepolis schreibt Peter Nowak über das Gezerre um die Zukunft des Autobauers. Dabei gerät die Bundesregierung in die Kritik, die sich vor allem für ihren Wahlkampf interessiert habe und sich dabei mit unverbindlichen Versprechungen abspeisen ließ. Aber auch die Gewerkschaft IG Metall bzw. der Opel-Betriebsrat scheinen sich mit allzu lokalem Blick eher als Co-Manager denn als Kämpfer für die Arbeitsplätze engagiert zu haben. In ähnlicher Weise kommentiert das die junge Welt. Der Standortpoker werde nun von GM fortgesetzt; fraglich ist noch, ob die Gewerkschaften dieses Spiel mitspielen werden.

Kommentare

Manager Magazin: GM will 10.000 Stellen abbauen

Der Mutterkonzern General Motors plant, rund 10.000 Stellen bei Opel zu streichen. Vizepräsident John Smith beschreibt das als Schlüssel zu mehr Profitabilität bei dem Autobauer. Derweil zeigt sich selbst der Chef des Opel-Aufsichtsrats, Carl-Peter Forster, überrascht von der Wende des US-Managements.

Süddeutsche: Das Opel-Desaster. Entscheidung in Detroit

GM zahlt zwar den Überbrückungskredit von 1,5 Milliarden Euro zurück, doch die Politik wird wohl schon bald wieder gefragt sein - wenn es gilt, Opel und seine vier deutschen Werke zu retten. Auch die neue Regierung ist erpressbar - daran ändert die Beteiligung der FDP nichts.

Süddeutsche Zeitung, Die Seite Drei

Eine Stunde vor der Heimreise Angela Merkels nach Germany düpieren die Amerikaner die Kanzlerin mit der Nachricht, dass General Motors Opel nicht verkaufen wird. Im Airbus nach Berlin herrscht danach Fassungslosigkeit. Und die deutsche Regierung steht überaus blamiert da.

Neues Deutschland: Opel-Uhren

Neues Deutschland: Opel-Uhren stehen wieder auf null. Deutsche Politiker nach Absage des Verkaufs sauer / Heute Warnstreiks von Gewerkschaften

Nach der Absage des Opel-Verkaufs durch General Motors werden die Uhren wieder auf null gestellt. An den deutschen Standorten bereitet man sich auf Warnstreiks vor.
Detroit/Rüsselsheim (ND-Stenger/Agenturen). In Deutschland sorgt die Entscheidung des Verwaltungsrates von General Motors (GM), die Tochter Opel nun doch im Konzernverbund halten zu wollen, für Bestürzung. Nur eine Viertelstunde nach den ersten Meldungen aus Detroit äußerte sich Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) in der Nacht zum Mittwoch »sehr betroffen und zugleich verärgert«. Er mache sich nun »große Sorgen um die Zukunft des Unternehmens und seiner Arbeitsplätze«. GM müsse bis Ende des Monats einen staatlichen Brückenkredit zurückzahlen; dazu erklärte sich GM bereit. CDU-Kollege Jürgen Rüttgers aus Nordrhein-Westfalen sprach vom »hässlichen Gesicht des Turbokapitalismus«.