Presseschau Beitrag

Gute Daten, böse Daten

Datenjournalismus ermöglicht anschauliche Einblicke in Strukturen
Datenjournalismus oder Kunst?
Datenjournalismus oder Kunst? Bild von blprnt_van

Die Wikileaks-Dossiers mögen ein prominentes Beispiel sein: Zumeist nutzt der neu entstehende Datenjournalismus aber öffentlich zugängliche Daten. Die Herausforderung besteht einerseits aus der Sammlung von Daten und einer ansprechenden optischen Aufbereitung. Anderseits allerdings bedarf es der Interpretation und der kritischen Hinterfragung. Dieser digitale Journalismus ermöglicht beispielsweise den Einblick in die Vergabe der Agrar-Subventionen der Europäischen Union, des größten Topfes des Staatenbundes. In interaktiven Grafiken wird deutlich, daß die meisten Gelder für Fischereiflotten nach Spanien fließen – oder aber welche Regionen in Afghanistan am härtesten umkämpft sind. Das Medienmagazin Zapp stellt einige Akteure  des Datenjournalismus vor.

Den Spezialpreis des Grimme Online Award 2011 erhielt neben Guttenplag auch eine Anwendung der Zeit, in der die Vorrats-Daten des Bewegungsprofils des Grünen-Politikers Malte Spitz aufbereitet sind. Dadurch wird der Eingriff erst sichtbar, den eine solche Überwachungsform durch die Auswertung der Mobilfunk-Daten ermöglicht. Ebenso erwähnenswert ist eine Datenbank, welche Journalisten der Financial Times in mühseliger Kleinarbeit aus zahlreichen öffentlichen verfügbaren Quellen zusammenfügten: Dort sind Subventionsgelder der EU-Strukturfonds abrufbar. Daten, die nicht einmal die EU gesammelt hat.