Presseschau Beitrag

Verbaler Amoklauf

Sarrazin fällt wieder unangenehm auf

Der ehemalige Berliner Finanzsenator und aktuelle Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin hat sich extrem diskriminierend über ausländische Mitbürger in Berlin geäußert. Schon mehrfach neigte er in der Vergangenheit zu verbalen Entgleisungen etwa gegenüber Hartz-IV-Empfängern. Nun droht ihm ein Prozess wegen Volksverhetzung. Beifall bekommt er dagegen von der NPD, die ihn gar zum Ausländerbeauftragten ernennen möchte.

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Bundesbank-Chef Axel Weber rechnet mit Thilo Sarrazin ab. Wegen seiner abfälligen Äußerungen über Ausländer wird der Bundesbank-Vorstand entmachtet. Er verliert die Zuständigkeit für die Bereiche Bargeld-Umlauf und Risiko-Controlling. Teile des Vorstandes halten die Entscheidung für falsch.

Resonanz auf Sarrazin

Der wegen seiner Äußerungen über „Kopftuchmädchen« in die Kritik geratene Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin hat eine Mehrheit der Deutschen auf seiner Seite. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für „Bild am Sonntag«. Nur Grünen-Wähler sehen das anders.

Eskalation

Die Aussagen des Bundesbank-Vorstands Thilo Sarrazin erinnerten an das Gedankengut von Göring, Goebbels und Hitler, sagt der Zentralrat der Juden. Die Türkische Gemeinde bezeichnet seine Worte als „stigmatisierend und menschenverachtend«. Wer so etwas sage, müsse vor Gericht gestellt werden.

Spiegel TV leistet Schützenhilfe

Neues aus der Skandallandschaft

Die Bundesbank war nach SPIEGEL-Informationen tiefer in die Entstehung des umstrittenen Interviews ihres Vorstandsmitglieds Sarrazin eingebunden, als bislang bekannt. Der Kommunikationschef hatte offenbar keine Einwände gegen die später kritisierten Textpassagen.

Thilo Sarrazins Berlin-Schelte in »Lettre International« sorgte für reichlich Medienwirbel und Empörung. Nun hat sich der Leiter des Blatts über den Skandal geäußert. Auf den Ex-Senator ist er nach wie vor gut zu sprechen: Er hält ihn für eine Mischung aus Ekel Alfred und Eisbär Knut.

Und nun auch noch Verwertungsrechte

  • Telepolis: Es geht auch ohne Leistungsschutzrechte. Lettre International will Schadensersatz von der Bild-Zeitung, weil diese das »Kopftuchmädchen«-Interview einscannte und auf ihrer eigenen Domain anbot.

Der Axel-Springer-AG-Vorstandsvorsitzende [local] Mathias Döpfner, ein ehemaliger Musikkritiker, gehört zu den eifrigsten Trommlern für ein [local] neues Leistungsschutzrecht, das angeblich notwenig sei, weil Google mit kleinen Snippets von Zeitungsnachrichten Werbeeinnahmen erzielt.