Presseschau Asien

Die alten Lager gelten noch

Russlands Vorschlag eines neuen europäischen Sicherheitsvertrages wird von der OSZE beraten
Konferenz in Athen <br/>Foto von OSZE / George Kontarinis
Konferenz in Athen Foto von OSZE / George Kontarinis

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ist eine Erfolgsgeschichte der Entspannung zwischen Ost und West aus Zeiten des Kalten Krieges. Die Organisation tagt nun in Athen - unter anderem, um über einen russischen Vorschlag zu einem neuen Sicherheitsvertrag für Europa und somit die nördliche Hemisphäre zu beraten. Im Westen wird dieser Vorschlag skeptisch gesehen und auf die lange Bank geschoben. Russland werden vor allem eigennützige und gegen die NATO gerichtete Ziele unterstellt, während die politischen Chancen der Überwindung einer aus dem Kalten Krieg stammenden Sicherheitsarchitektur wenig beachtet werden. Der Außenpolitiker Wolfgang Ischinger äußert sich im Tagesspiegel im Sinne einer zwischen Ost und West moderierenden deutschen Außenpoltik vorsichtig positiv zu der russischen Initiative.

Blackwater is back

Die Söldnertruppe ist auch in Pakistan aktiv

Nach umfangreichen Recherchen von Jeremy Scahill ist die private Militärfirma Xe (ehemals Blackwater) in Pakistan an zahlreichen Aktionen beteiligt, etwa an Drohnenangriffen in den westlichen Grenzprovinzen, an der Logistik für die US-Truppen in Afghanistan sowie an Einsätzen der amerikanischen Spezialeinheiten. Hier wird exemplarisch deutlich, welche Probleme das Outsourcing mit sich bringt: die Army ist ohne ihre Helfer kaum noch handlungsfähig, die Verträge sind öffentlicher Kontrolle entzogen und die Verstrickung in Kriegsverbrechen bleibt ungesühnt. Besonders bedenklich dabei ist, dass Blackwater mittlerweile sogar die Planung kompletter Einsätze übernommen hat.

Kopfball

Ein neues Kapitel der Wettmanipulationen im Fußball

Fußball ist ein hartes Geschäft - manchmal auch ein schmutziges. Die Kommerzialisierung des Sports zeigt beim Wettgeschäft seine unschönen Seiten. Die Frankfurter Rundschau und die taz berichten umfangreich über die Blüten der international organisierten Wettmanipulation, die von der Champions League bis in lokale Ligen reiche.

Neue Ziele, alte Probleme

Der Kurswechsel des Westens in Afghanistan

Der Afghanistan-Experte Jürgen Wagner beschreibt den Kurswechsel der westlichen Politik am Hindukusch. Mittlerweile hat die NATO offenbar das Ziel, für Demokratie und Frieden zu sorgen, auch offiziell aufgegeben. Statt dessen soll verstärkt in den Aufbau einer landeseigenen Armee und Polizei investiert werden, um mittelfristig die eigenen Truppen zu entlasten. So oder so - der verheerende Krieg wird weitergehen und die korrupt-autoritäre Karzai-Regierung erhält weiterhin Unterstützung. Aber die skeptischen Stimmen mehren sich.

Langsames Tauwetter

Die neue Politik der Türkei gegenüber den Kurden

Das türkische Parlament beschäftigt sich als Teil der Öffnungsiniative des Ministerpräsidenen Recep Tayyip Erdogan mit der türkischen Kurdenpolitik. Deutschlandfunk Hintergrund berichtet aus der Türkei und stellt die Frage nach der Rolle der Landes in der Region.

Die Wiege des Mißtrauens

Die Geschichte der gespannten Beziehungen zwischen den USA und Iran

Deutschlanfunk Hintergrund berichtet über die tieferen Gründe für das schwierige Verhältnis zwischen den USA und dem Iran. Einerseits der Putsch der CIA gegen der Premier Mohammad Mossadegh 1953 nach der Verstaatlichung des Erdölsektor, anderseits die Besetzung der amerikanischen Botschaft in Teheran 1979. Beide Ereignisse hätte Traumata bei der jeweils anderen Seite hinterlassen.

Tanz um den roten Knopf

Die Angst der Amerikaner vor dem pakistanischen Atomwaffen

Seymour Hersh schrieb für die aktuelle Ausgabe des New Yorker ein umfangreiches Dossier über das pakistanische Atomwaffenarsenal. Die USA haben demnach eine streng geheime Eingreiftruppe aufgebaut, die zum Einsatz kommen soll, falls die Waffen in falsche Hände geraten sollten. Allerdings habe das pakistanische Militär die Amerikaner falsch über die Standorte informiert, da sie ihnen wiederum nicht trauen, daß diese Informationen an die Inder weitergegeben werden. Hersh hat mit ehemaligen und aktiven pakistanischen und amerkanischen leitenden Beamten und Politikern gesprochen, um herauszufinden, wie weit der Einfluß der Islamisten im Militär reicht.

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