Fragwürdige Strategie
Die miltärischen Auseinandersetzungen zwischen Talibangruppen und der Armee in Pakistan haben bisweilen Formen eines Krieges angenommen. Die Vetreibung der Gruppen aus dem im Norden gelegenen Swattal habe laut UNHCR zu einer der größten Flüchtlingskatastophen der Dekade geführt. Die nun folgenden Auseinandersetzungen im Afghanistan angrenzenden südlichen Waziristan werden ebenso erbittert geführt. Muhammad Idrees Ahmad sieht den Armee-Einsatz in der Le Monde diplmatique mit Skepsis. Die Behauptung, die Taliban stünden kurz vor der Übernahme der Macht in dem Land seien als Propaganda zu werten und der schwammige Begriff der Taliban und die dem Einsatz zugrunde liegende Analyse führe dazu, die Bevölkerung in die Opposition zu treiben.
Quo vadis, China?
In einer umfangreichen Studie werden der aktuelle Zustand und die Perspektiven der chinesischen Armee behandelt. Neben den technischen und organisatorischen Umstrukturierungen und Modernisierungen wird auch die veränderte politisch-strategische Ausrichtung analysiert: Weg von der rein defensiven Haltung der Vergangenheit hin zu mehr internationalen Einsätzen. Die Führung bewegt sich dabei in einem »Spannungsfeld zwischen Machtdemonstration und Integration« und ist sich auch keineswegs einig über den zukünftigen Kurs des Landes.
Global Player in Pantoffeln
Die Zeit wirft einen Blick unter den Schirm des mächtigen russichen Gaspromkonzerns. In der sibirischen Großstadt im Polarkreis Nowy Urengoi ist der Konzern allmächtiger Pate, dessen Sozialleistungen umfangreich sind.
Beobachtungen von der Front
Die taz berichtet über den Konflikt zwischen dem Warlord und Gouverneur von Balch Atta Mohammed Nur und der Zentralregierung. In dem Bericht werden die inneren Spannungen Afghanistans in Form von ethnischer Bevorzugung, Konkurrenz zwischen Warlords und Korruption deutlich. German Foreign Policy schreibt ebenfalls über den Konflikt und sieht Absetzungsbewegungen Washingtons von Karsai hin zu einer abwägenden Beobachtung der Warlords und folgert daraus eine Partikularisierung des Landes. Deutschlandfunk Hintergrund sieht anhand des jüngsten Anschlags auf das Gästehaus der UN in Kabul die Machtlosigkeit der Regierung, die nicht einmal in der Hauptstadt, die einem Heerlager gleiche, für Sicherheit sorgen könne.
Iran vor der Wende?
Behrouz Khosrozadeh sieht in einem Bericht auf Telepolis das theokratische Regime im Iran am Ende. Die herrschenden Eliten haben beim Volk keinen Rückhalt mehr und versuchen der schwindenden Unterstützung durch immer repressiv werdendes Auftreten entgegenzuwirken. Um sich nach außen Erleichterung zu schaffen sei ein Kompromiß mit dem Westen in Fragen des Atomprogramm anzunehmen. Derweil seien immer mehr Revolutionäre von einst selbst im Gefängnis gelandet.
Geld verschwunden, Glaubwürdigkeit verschwunden
Laut dem New Yorker Portal für investigativen Journalismus ProPublica haben die Vereinten Nationen die Spur von 10 Millionen Dollar für die afghanischen Wahlen nicht nachvollziehen. Nachdem bereits durch Wahlfälschungen und der Rückzug Abdullahs in den Stichwahlen die Wahl zur Farce wurde und der Westen sich lächerlich machte, ist nun das Verschwinden großer Summen in der Wahlkommission bekannt geworden. Die Kommission verfüge über keine Begrifflichkeit für Transparenz und sei von dem afghanischen Präsidenten kontrolliert, was von Hamid Karsais zurückgetretenden Konkurrenten ebenso wie von unabhängigen Quellen kritisiert wurde. Führende Köpfe der UNO hatten laut internen Kritikern Warnungen vor der Kommission ignoriert.
Brennpunkt Jemen
Wenig beachtet entwickelt sich im Nahen Osten ein neuer Krisenherd: Der Kampf der Huthi-Rebellen gegen die Regierung weitet sich aus. Mittlerweile ist nicht nur die Armee von Saudi-Arabien direkt involviert, sondern auch der Iran liefert angeblich Waffen an die Aufständischen. Der Westen dagegen hält sich nach wie vor bedeckt.