Presseschau Asien

Land ohne Moderne

Der Staatsbesuch des afghanischen Königs 1928 in Deutschland

1928 besuchte der afghanische König Amanullah Khan auf seiner Europareise Deutschland.  Sabine Weber berichtet von seinem Versuch, mit Hilfe westlicher Technologien sein Land wirtschaftlich zu entwickeln und die Moderne in Form von Trennung von Staat und Religion und Gleichberechtigung der Geschlechter einzuführen. Dabei nimmt er politisch wenig Rücksicht auf seine innenpolitische Gegner und provoziert eine Rebellion von Stämmen und Klerikern. Das Feature auf Deutschlandfunk verdeutlicht, wie Afghanistan bereits vor 80 Jahren im Koflikt zwischen Moderne und Tradition gefangen war. Auf der anderen Seite war der Staatsbesuch für Deutschland ein Blick in die Vergangenheit, wie Kurt Tucholsky in einem Poem anmerkte: »Einen richtigen König? Wir haben keinen und daher borgen wir uns einen.«

»A thousand hours of dialogue are better that one hour of war.«

Ein Interview zur aktuellen Situation im Jemen
Shibam, Jemen <br/>Foto von Martin Sojka, Flickr
Shibam, Jemen Foto von Martin Sojka, Flickr

Neben dem Konflikt in dem nördlichen Gouvernement Sa'da zwischen Zentralregierung und »Huthisten« und verschiedenen ausländischen Staaten, gibt es in den südlichen zur früheren Volksrepublik Jemen gehörenden Gouvernements verstärkte Sezessionsbewegungen, die sich gegen eine soziale und ökonomische Benachteiligung richten. Zudem wird die Politik des Landes durch die autokratische Herrschaft des seit 1978 regierenden Staatspräsidenten Ali Abdallah Salih einschneidend geprägt. Diese Problemfelder und die aktuelle Kampagne »The Public Movement for Justice and Change« werden in dem Interview mit Parlamentsabgeordneten Sultan Al-Same'e in der Yemen Times beleuchtet.

Tragödie und Farce

Von wegen: Geschichte wiederholt sich nicht
Von der Sowjetunion gebautes Schwimmbad in Kabul <br/>Foto von machina, Flickr
Von der Sowjetunion gebautes Schwimmbad in Kabul Foto von machina, Flickr

Robert Fisk war Anfang der 80er-Jahre als Reporter in Afghanistan unterwegs. Was er dort erlebte, ähnelt auf verblüffende Weise aktuellen Berichten, nur die Akteure sind heute andere. Da ist die Rede von einer Armee, die nur die Städte kontrollieren kann; von Generälen, die immer neue Truppen fordern; von »Terroristen«, Foltergefängnissen und Gotteskriegern, die in Pakistan Unterschlupf finden.

Schöne Bescherung

Das Erdgas Zentralasiens ist heiß umkämpft
Brennendes Methangas in der turkmenischen Wüste
Brennendes Methangas in der turkmenischen Wüste

Dank einer in Rekordzeit gebauten Pipeline sichert sich China einen erheblichen Anteil am turkmenischen Gas. Die Europäer mit ihrem Nabucco-Projekt geraten ebenso ins Hintertreffen wie die USA mit ihren Plänen für eine Pipeline quer durch Afghanistan. Gleichzeitig verliert Russland sein einstiges Monopol auf den Transport des Energieträgers.

Strukturwandel global

Die Autoindustrie ist weltweit in Bewegung geraten
 <br/>Foto von SkilliShots, Flickr
Foto von SkilliShots, Flickr

Auf den globalen Märkten werden, verstärkt durch die Finanzkrise und innovative Technologien, die Karten neu gemischt. Die Strategien der Konzerne sind dabei sehr verschieden: Wachstum durch eigene Kraft, Kooperationen oder Übernahmen. Allerdings spiegeln die kommenden Veränderungen neben einer zunehmenden Konzentration auch eine Verlagerung der regionalen Schwerpunkte; während die USA, einstmals geradezu dominant, immer weiter zurückfallen, drängen aus China und Indien neue Konkurrenten nach.

Wessen Geld regiert die Welt?

Chinas Währungspolitik

Der ökonomische Aufstieg Chinas spiegelt sich nicht zuletzt auch im internationalen Währungssystem wieder. Ein wichtiges Problem in diesem Kontext besteht nach wie vor in der erheblichen Abhängigkeit des Landes vom Dollar. Das langfristige Ziel, den Renminbi zu einer globalen Leitwährung zu machen, stößt allerdings auf einige Schwierigkeiten und wird sich in absehbarer Zeit nicht durchsetzen lassen, meinen Sandra Heep und Hans Günther Hilpert.

Merkwürdige Beziehungen

Die Bundesstaatsanwaltschaft kooperiert mit Folterstaaten
Buchara <br/>Foto von Marco Gostelli, Flickr
Buchara Foto von Marco Gostelli, Flickr

Marcus Bensmann, Zentralasien-Korrespondent der taz, folgt mit kriminalistischer Neugier den Spuren von Scherali Asisow in Usbekistan und Tadschikistan nach. Asisow wurde als mutmaßlicher Terrorist in Usbekistan verhaftet und sitzt in Buchara ein. Dort wurde er von der deutschen Bundesanwaltschaft als Zeuge des »Sauerland-Prozesses« befragt, in dem es um geplante Anschläge in Deutschland geht. Diese werden mit der Islamischen Dschihad-Union in Verbindung gebracht, die aber nach Recherchen von Monitor [1|2] möglicherweise eine Erfindung des usbekischen Geheimdienstes ist. Bensmann versucht in der taz, den Spuren Asisows in seiner Heimat nachzugehen und stellt die Ermittlungserbnisse in Frage, ebenso wie die Befragung durch deutsche Ermittler in dem erwiesenen Folterstaat Usbekistan. Weiterlesen … »

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