Presseschau Beitrag

Land ohne Moderne

Der Staatsbesuch des afghanischen Königs 1928 in Deutschland

1928 besuchte der afghanische König Amanullah Khan auf seiner Europareise Deutschland.  Sabine Weber berichtet von seinem Versuch, mit Hilfe westlicher Technologien sein Land wirtschaftlich zu entwickeln und die Moderne in Form von Trennung von Staat und Religion und Gleichberechtigung der Geschlechter einzuführen. Dabei nimmt er politisch wenig Rücksicht auf seine innenpolitische Gegner und provoziert eine Rebellion von Stämmen und Klerikern. Das Feature auf Deutschlandfunk verdeutlicht, wie Afghanistan bereits vor 80 Jahren im Koflikt zwischen Moderne und Tradition gefangen war. Auf der anderen Seite war der Staatsbesuch für Deutschland ein Blick in die Vergangenheit, wie Kurt Tucholsky in einem Poem anmerkte: »Einen richtigen König? Wir haben keinen und daher borgen wir uns einen.«