Presseschau Medizin

Wege des Wandels

Der eskalierende Drogenkrieg in Südamerika
Alltag in Mexiko <br/>Foto von mickou
Alltag in Mexiko Foto von mickou

In vielen Staaten Süd- und Mittelamerikas tobt der Drogenkrieg. Die Auseinandersetzungen zwischen Kartellen und mafiösen Gruppen fordern Jahr für Jahr tausende Tote. Zudem werden Staat und Justiz durch Korruption unterspült, schreibt Jens Glüsing im Spiegel. Daß der Krieg gegen Drogen gescheitert sei und nur eine Legalisierung einen Ausweg aus der für den ganzen Kontinent bedrohlichen Situation biete, da der Mafia der Markt entzogen werde, haben nun einige südamerikanische Politiker erkannt und fordern einen radikalen Kurswechsel. Auch in den USA gebe es Stimmen für eine vorsichtige Legalisierungspolitik bis in Regierungskreise.

Schmiermittel

Die afghanische Drogenwirtschaft und die Korruption
Opiumernte in Bala Baluk, Afghanistan <br/>Foto von isafmedia
Opiumernte in Bala Baluk, Afghanistan Foto von isafmedia

Wie alle Seiten in den südlichen Provinzen in den Drogenanbau und -handel verstrickt sind, erzählt Thomas Ruttig in der taz. Die Taliban erhalten von afghanischen Drogengeldern nur einen kleinen Teil. Der weitaus größere Anteil lande in den Taschen der Regierung, der Gouverneure und korrupter Beamter, ebenso Gelder für die Drogenbekämpfung. Die Karsai-Regierung arbeite munter mit den korruptesten Provinzgouverneuren zusammen. Deutschlandfunk Hintergrund betrachtet »die Hinwendung der Karsai-Regierung zum religiösen Fundamentalismus« und die Folgen für Gesellschaft und Pressefreiheit.

Kleine Pillen, große Kosten

Die Pharmaindustrie soll reglementiert werden

Der Markt für Arzneimittel in Deutschland ist groß und lukrativ. Allerdings auch wenig transparent: Es bleibt weitgehend ein Geheimnis der Konzerne, wieviel die Entwicklung ihrer Produkte tatsächlich kostet. Oft werden auch kaum veränderte Mittel als Neuheiten gepriesen und erhalten dementsprechend Patentschutz.

Im Gespräch ist nun eine Preisobergrenze für Arzneien. Denn es ist kaum vermittelbar, warum hierzulande dieselben Medikamente etwa doppelt soviel kosten sollen wie beispielsweise in Italien oder den USA.

Freiwillige Selbstkontrolle

Die Einflusspolitik der Pharmabranche steht in der öffentlichen Kritik
"Nimm zwei" <br/>Foto von silverlinedwinnebago
"Nimm zwei" Foto von silverlinedwinnebago

Der Chef des von der rot-grünen Bundesregierung eingeführten Instituts zur Überprüfung des Nutzens von Medikamenten IQWiG, Peter Sawicki, wurde, so die einhellige Meinung in vielen deutschen Medien, aufgrund seiner gewissenhaften und kritischen Haltung auf Betreiben der Pharmabranche abgesägt. Der Stern sieht darin »ein Lehrstück« der »Klientelpolitik« der Bundesregierung, die von den Interessen der Medikamentenhersteller beinflusst sei. Diese nähmen Milliarden durch den Verkauf von Medikamenten mit fragwürdigem Nutzen ein, wie ARD Monitor bereits Anfang Januar berichtete. Die Frankfurter Rundschau verdeutlicht das Einsparpotenzial durch bessere Überprüfung von nutzlosen Medikamenten. Wichtiger jedoch sei eine bessere Koordinierung der Preispolitik, die bisher durch die Hersteller diktiert werde. Die Schweiz habe gezeigt, dass bei einzelnen Medikamenten die Preise halbiert werden könnten.  Die Frankfurter Rundschau interviewte Sawicki zu den fragwürdigen Methoden der Industrie. Weiterlesen … »

Koka und Gewalt

Das Leben im Slum Ciudad Bolívar

Raul Zelik berichtet über einen Besuch in Bogotá, Kolumbien. In den Slums der Metropole leben millionen Menschen einen Alltag, der von Armut, Kriminalität und Repression geprägt ist. Dennoch blühen hier im wahrsten Sinn des Wortes auch kleine Hoffnungen auf Besserung.

»In Kolumbien herrscht kein Chaos«, sagt Mónica Rodríguez. »Hier wird mit dem Terror des Chaos Ordnung geschaffen.«

Kultur- und Wirtschaftsdroge Khat

Über den Anbau und Konsum in Kenia
Khatmarkt in Äthopien <br/>Foto von A. Davey
Khatmarkt in Äthopien Foto von A. Davey

Die pflanzliche Droge Kath ist vor allem in afrikanischen und arabischen Ländern verbreitet. Peter Schreiber berichtet für den ARD Weltspiegel über den wirtschaftlichen Boom im Hauptanbaugebiet Kenia, aus dem vor allem somalische Flüchtlinge ihr Auskommen suchen. Von dort wird die Droge in Nachbarländer und nach Europa exportiert.

Reiche Ernte

Neuer UN-Bericht zum Drogenanbau in Afghanistan
Nach der Mohnernte in Afghanistan <br/>Foto von deckwalker
Nach der Mohnernte in Afghanistan Foto von deckwalker

Die Zeit berichtet über den neuen Report des United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC) über Drogenanbau in Afghanistan und dessen Folgen. Demnach würden die Taliban durch zunehmenden Drogenanbau ihre Kassen füllen. Ein guter Anlass an den Bericht des ehemaligen britischen Botschafters in Usbekistan Craig Murray aus dem Juli 2007 zu erinnern, der den westlichen Truppen vorwarf, den Drogenanbau nicht ernsthaft zu bekämpfen. Weiterlesen … »

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