Presseschau Energie

Ein bleibendes Erbe

Über den Umgang mit dem Atommüll
Klimaschützer der Woche? Atomaufbereitungsanlage in La Hague <br/>Foto von duvalmickael50
Klimaschützer der Woche? Atomaufbereitungsanlage in La Hague Foto von duvalmickael50

Der deutsch-französische Sender Arte erstellte eine umfangreiche Dokumentation über die Archilleverse der Nuklearenergie, der Entsorgung des Atommülls. Dazu recherchierte das Reporterteam auf dem amerkanischen Versuchsgelände Hanford am Columbiafluß, dem russischen Standort Majak und der französichen Aufbereitungsanlage in La Hague. An all diesen Orten kommt es zu starken Kontiminationen, die Mensch und Umwelt belasten. Die Reportage verdeutlicht, daß die Behauptung von Nuklearkonzernen, ein Großteil des Atommülls könne wiederaufbereitet werden, nicht der Wahrheit entspricht.

Romanvorlage aus Kalabrien

Fakten und Indizien eines großen Giftmüllskandals
Straße von Messina <br/>Foto von sara.musico
Straße von Messina Foto von sara.musico

Ein Kronzeuge bringt die italienische Justiz auf die Spur eines filmreifen Plots. Die Mafiaorganisation Ndrangheta soll mindestens 30 Schiffe mit Giftmüll befüllt und vor der italenischen Küste versenkt haben. Möglicherweise gehöre, so Catrin Dingler in der Jungle World, auch strahlender Atommüll dazu. Ebenso sei laut dem Kronzeugen Giftmüll nach Somalia exportiert worden, in deren Zuammenhang die Ermordung italienischer Journalisten stehen könnte und ein »internationales Geflecht aus Wirtschaft, Politik und italienischer Mafia« verstrickt sei.

Grenzen im Meer

Die Konsequenzen der Jagd nach Rohstoffen in der Tiefsee
Tiefsee Isopod <br/>Foto von coda
Tiefsee Isopod Foto von coda

Ressourcen werden knapper, daher wird verstärkt nach Erzen und Energieträgern in den Weltmeeren gesucht. Dabei werden neue Technologien entwickelt, um die Funde überhaupt nutzen zu können. Zugleich ist die seltene und wenig erforschte Tiefseenatur dadurch bedroht. Außerdem geraten Staaten über ihre Seegrenzen und den damit verbundenden Abbaurechten in Konflikte. Sarah Zierul bringt in der WDR Story dieses Thema ans Tageslicht.

Neue Funde, alte Probleme

Die Entwicklung der Erdölförderung
 <br/>Foto von arbyreed
Foto von arbyreed

In den letzten Jahren wurden vor Brasilien, Texas und Sierra Leone einige große Ölvorkommen entdeckt. Allerdings sind sich die Experten nicht einig, ob das auf längere Sicht die Versorgung mit dem Rohstoff zu akzeptablen Preisen ermöglicht. Viel hängt auch von der zukünftigen Nachfrageentwicklung ab. Denn die neuen Felder sind wegen ihrer Lage nur bei hohen Preisen überhaupt profitabel erschließbar.

Für immer verschlossen?

Kritik am schwedischen Atommüllendlager aus der Wissenschaft

Schwedische Forscher von der Stockholmer Königlich Technischen Hochschule bezweifeln die Sicherheit des dortigen Nuklearendlagerkonzeptes. In Schweden soll der Atommüll in Granitgestein durch Kupferkapseln verschlossen werden. Die Forscher halten die Kapseln für unsicher. Eine genauere Beschreibung des Verfahrens findet sich in einer Sendung von ZDF Abenteuer Wissen.

Ringen um Rohstoffe

China tritt in Nigeria für die Erschließung von Erdöl gegen den Westen an
 <br/>Foto von Rhys
Foto von Rhys

China hat bereits einen Vetrag »Rohstoffe gegen Infrastruktrur« mit Kongo geschlossen und konkurriert mit dem Westen. Nun verhandelt China auch in Nigeria um den Einstieg in das Ölgeschäft. Dabei soll es um ein sechstel der Vorkommen gehen. Problematisch stellt sich der Versuch der nigeriansichen Regierung dar, den Staatskonzern Nigeria National Petroleum Corporation (NNPC) teilzuprivatisieren. Dem stellen sich die Bundesstaaten entgegen - ein alter Konflikt um die Verteilung des Rohstoffs.

Der Handwerkskasten der Manipulation

Der Spiegel deckt die Tricksereien der Atomlobby auf

Der Spiegel veröffentlichte ein internes Strategiepapier, das die Atomlobby - in Form des Konzerns E.ON - durch die Berliner Beratungsagentur PRGS anfertigen lies. E.ON bestreitet die Beauftragung der Agentur wenig glaubhaft. Das Strategiepapapier aus dem November 2008 ist darauf ausgelegt, den Bundestagswahlkapf zu beeinflussen. Es beinhaltet eine detaillierte Aufschlüsselung von Akteuren der politischen und publizistischen Landschaft, deren Haltung und wie sie und die Öffentlichkeit am Besten beinflusst werden können. Die Veröffentlichung ist insofern ein Glücksfall, da der ganze Handwerkskasten der Manipulation einsehbar wird.

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