Kontinuität in der Krise
Es existieren eine ganze Reihe von ökonomischen Indikatoren, die sich in der Weltwirtschaftskrise von 1929ff und heute ähnlich entwickeln. Das gilt beispielsweise für den Welthandel und die Börsenkurse. Ohne deshalb auch Unterschiede wie die gänzlich andere Konjunkturpolitik zu übersehen, mag ein solcher Vergleich doch dazu beitragen, die jetzige Krise nicht zu unterschätzen. Darüber hinaus zeigt ein Blick in die Geschichte auch, dass Krisen keineswegs nur »Unfälle« oder vermeidbare Fehlentwicklungen sind - sie gehören zum Kapitalismus wie Geld und Lohnarbeit.
Teurer Kreisverkehr
In der privaten Altersvorsorge wird das Geld direkt oder indirekt beim Staat angelegt, meint Ulrike Herrmann in der Le Monde Diplomatique. Dieser Kreisverkehr - die Steuerzahler würden die Steuern für Staatsanleihen bezahlen, bei denen sie gleichzeitig ihr Geld für die Altervorsorge-Fonds anlegen - nütze nur der Versicherungswirtschaft. Darüber hinaus sei die Kapitalschwemme verantwortlich für immer neue Crash an den Finanzmärkten: Diese Geldschwemme lade ein zur Spekulation, da sie nicht mehr sinnvoll angelegt werden könne.