Presseschau Beitrag
Gong zur nächsten Runde
Die deutschen Hochschulen sind chronisch unterfinanziert, die Budgets sind seit Jahrzehnten rückläufig. Zugleich wurde die Bolognareform ohne Beteiligung der Betroffenen und ohne Konzept umgesetzt. Jedes Semester nehmen daher die Proteste der Studierenden zu, nun ist der Unmut von Österreich auf die deutschen Universitäten übergesprungen. Über die Besetzungen der Hörsäle in zahlreichen deutschen Städten berichten die Süddeutsche, die Franfurter Allgemeine, die Rheinische Post, der WDR und die tagesschau im Netz und auch in ihrer Sendung. Ironischerweise solidarisieren sich Hochschulrektoren und Politiker mit dem Protest oder zeigen Verständnis. Der Widerspruch darin wird an der Humboldt-Universität deutlich, wo der Präsident die Proteste begrüßt und gleichzeitig durch einen Polizeieinsatz zu verhindern sucht. Die taz warnt daher in einem Kommentar vor Heuchelei und vor den Lippenbekenntnissen der Politik. Der Tagesspiegel fragt dagegen, ob es sich um eine neue Protestbewegung handele.
Außerdem erwähnenswert ist die Presseschau des Deutschlandfunks unter anderem zum Thema Studentenproteste und dessen Sendung zu den Berliner Hochschulverträgen. Anfang der Woche berichtete das Jungendmagazin jetzt der Süddeutschen Zeitung [1|2|3|4] bereits über die Proteste in München.
Die Berichterstattung in den deutschen Medien geht insgesamt leider nicht allzu sehr in der Tiefe auf die Probleme des deutschen Bildungssystems ein.
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