Presseschau Beitrag

Panzer statt Rente

Die deutsche Rüstungsindustrie darf weiter auf Geschäfte mit Griechenland hoffen.
Griechisches U-Boot "Papanikolis"  der 214-Klasse im Bau bei HDW in Kiel
Griechisches U-Boot "Papanikolis" der 214-Klasse im Bau bei HDW in Kiel Bild von GDK

Von »griechischen Verhältnissen« war in den letzten Wochen vermehrt die Rede. Angeprangert wurden die hohen Staatsschulden und der fehlende Sparwille der Griechen. Einzig das Wort Rüstung blieb lange Zeit unausgesprochen. Obgleich der Rüstungsetat Griechenlands, gemessen an der Wirtschaftsleistung, im Spitzenfeld aller NATO Staaten liegt. Griechenland mit seinen 11 Millionen Einwohnern kauft 4% aller weltweiten Rüstungsgüter.

Gerade Deutschland und Frankreich sind die Profiteure dieser überbordenden Ausgabenpolitik: So gingen 12,86%  aller deutschen Rüstungsexporte Richtung Athen. Neben dem direkten Geschäft mit Griechenland spielt ein weiterer Faktor mit hinein in das Schweigen zu den griechischen Panzerkäufen. Jedes abgesetzte Rüstungsprodukt wird durch Aufrüstung von türkischer Seite her gekontert. Ein Rüstungswettlauf im östlichen Mittelmeer, der doppelte Gewinne generiert. Es verwundert daher nicht, dass Guido Westerwelle bei seinem Besuch in Griechenland mit großem Pathos die Notwendigkeit der Haushaltskonsolidierung betonte. Zugleich wies er auf die Vorzüge der – nicht für ihre Kostenneutralität bekannten – Eurofighter hin.