Im Spiel bleiben
Ohne sie würde so manches Spiel im Chaos versinken, dennoch sind sie nicht unbedingt beliebt, sondern werden oft beschimpft oder gehasst. Die Dokumentation »Referees at Work« – unterstützt durch UEFA und DFB – zeigt sehenswerte und teils amüsante Einblicke in den schwierigen Alltag von Schiedrichtern, die in Fußball-Spitzenspielen, gezeichnet von Emotionen, entscheiden. Dabei treffen die Unparteiischen in der Schnelligkeit der Spiele häufig Fehlentscheidungen und müssen dennoch ihre Autorität auf dem Platz bewahren.
Sport mit System
Millionen Menschen erfreuen sich an den Fußballspielen in Südafrika. Der die Spiele ausrichtende Weltfußballverband Fifa gilt als ein Ort der Korruption: Niemand hat bisher die Sümpfe vermessen können, viele Geldflüsse liegen im Dunkeln. Doch daß viele Funktionäre geschmiert sind, ist spätestens belegt durch den Prozeß nach der Pleite der Sportvermarktungsfirma ISL. Diese wurde von dem Erben des Sportartikelherstellers Adidas, Horst Dassler, gegründet.
Der Weg der Fifa zu einem korrupten Marketing-Konzern begann 1974 in Deutschland mit der Wahl des Brasilianers João Havelange zu ihrem neuen Präsidenten: Dassler verteilte Geldbündel zur Durchsetzung der Wahl. In Havelanges Amtszeit mutierte die Fifa zu einem mafiösen Konzern mit Vetternwirtschaft, Bestechung und hoch dotierten Beraterverträgen. Joseph Blatter veränderte als Nachfolger die Geldflüsse in Zusammenarbeit mit seinem Neffen Phillipe Blatter. Doch transparenter wurde die Fifa nicht: Ein System, das durch Werbegelder und Übertragungsrechte in Geld schwimmt.
Pillenknick
Matthias Dell sammelt im Freitag Fragmente der westdeutschen Sportmedizin. Mit sarkastischem Unterton zeichnet er den Weg vieler Mediziner nach und verdeutlicht deren lockeres Verhältnis zum Doping.
1977 sagt Hollmann in Kiel, die Anti-Doping-Erklärung von Willi Weyer und Willi Daume sei von rührend anmutendem Niveau. Ihr Verhalten gleiche dem Ingenieur, der einen Mondflug vorbereitet und sich dabei der Materialien von Peterchens Mondfahrt bedient.
Facetten und Klischees
Afrika als Ort der Armut, der Bürgerkriege und des Hungers – dies sind die Bilder, in denen der Kontinent im Westen meist wahrgenommen wird. Dabei ist das Afrikabild von Klischees gekennzeichnet, denn der Kontinent ist weitaus vielfältiger. Das Feuilleton der Süddeutschen Zeitung hat in einem Schwerpunkt versucht, ein facettenreicheres Bild zu zeichnen:
Dieser Kontinent wird von außen als monolithischer Block betrachtet. Das wird ihm keinesfalls gerecht. Denn tatsächlich ist er bunt, vielschichtig, widersprüchlich, voller Kontraste. Tausend verstreute Welten, keine wie die andere.
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Die Fußballblase
Nicht nur Immobilien oder Finanzderivate eignen sich zu riskanten Spekulationen, sondern auch der Profisport. Doch trotz hoher Einnahmen aus Merchandising, Eintrittskarten und Fernsehrechten sind gerade die Fußballclubs selten profitabel. In England musste nun mit dem FC Portsmouth der erste Verein Insolvenz anmelden. In Spanien dagegen sträubt sich die Regierung, offene Rechnungen in Milliardenhöhe an Steuern und Sozialbeiträgen einzufordern - aus Angst vor Popularitätsverlust bei den zahlreichen Fans. Doch früher oder später wird die Blase ohnehin platzen, meint Ralf Streck auf Telepolis.
Fußball Inc.
Spielerberater üben mittlerweile im Sport und hierzulande vor allem bei »König Fußball« einen enormen Einfluss aus, meint Carlos Ubina. Dabei geht es natürlich auch um beträchtliche Provisionen. Und nicht alle offenbaren ein seriöses Geschäftsgebaren bei ihren Deals abseits des Spielfelds.
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