Presseschau NGO

Kraftprobe

Das Ringen um die Spekulationsschulden der Icesave-Bank
Proteste in Rejkavik <br/>Foto von Kristine_Lowe
Proteste in Rejkavik Foto von Kristine_Lowe

In Island kristallisiert sich der Konflikt um die Lasten und Auswirkungen der Bankenkrise. In den von der Finanz- und Wirtschaftskrise besonders stark betroffenen kleineren Staaten wie Island, Lettland und Griechenland soll auf Druck anderer europäischer Staaten der Staatshaushalts auf Kosten der Sozialsysteme konsolidiert werden. Dagegen regt sich Widerstand in der Bevölkerung. In Island befindet nun das Volk über Entschädigungszahlungen des Staates für 4 Milliarden Euro Verlust der Icesave-Bank. Diese Auseinandersetzung enwickelt sich zur Machtprobe zwischen der betroffenen Bevölkerung und dem Staat sowie dessen Gläubigern. Dabei wird auch die Frage nach der Freiheit der Medien verhandelt.

Auf der Wolke 2

Ein Essay über Cloud Computing und die Zukunft der digitalen Kultur
Schwere Bewölkung am digitalen Himmel <br/>Foto von Digital:Slurp, Flickr
Schwere Bewölkung am digitalen Himmel Foto von Digital:Slurp, Flickr

Charles Leadbeater überblickt in einem aus dem Englischen übersetzten Essay in der Süddeutschen Zeitung die nächste digitale Revolution: Das Cloud Computing soll Programme und Daten auf Server lagern, die dann von beliebigen Geräten abgerufen werden können. Leadbeater benutzt dabei eine sehr weite Definition, die soziale Netzwerke und Dienstleistungen wie Flickr und Twitter mit einbezieht. Er betont darin die Auseinandersetzungen und Machtkämpfe über die Nutzung der Informationsfreiheit in den westlichen Gesellschaften:

In der Tat ruft diese neue Kraft, auf Kommunikation beruhend und garantiert durch Formen kollektiver Kooperation in bürgerlichen Gesellschaften, bereits jetzt heftige Kämpfe hervor. Regierungen und Unternehmen versuchen den Bürgern die Kontrolle über die Cloud zu entziehen.

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Auf den Spuren einer Bewegung

Eine Radiosendung über die Datenschutz-Bewegung

Auf netzpolitik.org findet sich eine leicht satirische Sendung des Zündfunk, welche einen Rundblick auf die Landschaft der Bewegung um digitale Rechte und Datenschutz bietet.

Kriminalisierter Fortschritt

Eigentum vs. Freiheit im Internet
 <br/>Foto von Max Braun, Flickr
Foto von Max Braun, Flickr

Der Chaos Computer Club plädiert für einen betont liberalen Umgang mit Inhalten im Netz. Dabei gehe es nicht nur um die demokratische Dezentralisierung von Verteilungsmechanismen, sondern auch darum, ob die großen Medienkonzerne heute überhaupt noch notwendig sind. Zur Zeit beherrscht deren Sichtweise allerdings - auch dank der von ihnen geprägten Begrifflichkeiten - den öffentlichen Diskurs in erheblichem Maße.

Die gesellschaftliche Debatte wird sich (…) in Zukunft an den Bedürfnissen der Nutzer orientieren, nicht an den Gewinninteressen einer überkommenen Industrie, die mittlerweile die kulturelle Entwicklung mehr bremst als fördert.

Wer darf über Wissen entscheiden

Die Diskussion über Qualitätskriterien von Wikipedia

Jens Berger kritisiert im Freitag die Kriterien, nach denen Artikel in der Wikipedia als relevant oder löschbar kategorisiert werden. Diese richte sich nach der scheibaren Autorität gedruckter Werke und stellt damit das Projekt selbst in Frage. Berger berichtet von einer Podiumsdiskussion der Wikipedia zum Thema, und wundert sich über die gewaltige Macht von 300 Administratoren. Die Frage nach Kriterien und einen Einblick in die Wikipedia-Kultur gab auch ein Beitrag aus der Le Monde Diplomatique aus dem Mai.

Neue Medien, neue Verbote

Wie das schnelle Medium Internet neue Zensurmöglichkeiten eröffnet

Gedruckte Medien landen in Archiven und deren einmal veröffentlichte Informationen bleiben somit in der Welt. Online-Medien lassen sich hingegen immer verändern und löschen. Auf sanften oder weniger sanften Druck verschwinden viele kritische Beiträge wieder - eine Gefahr für den kritischen Journalismus und die Pressefreiheit. Tina Klopp findet für die Zeit viele gravierende Fallbeispiele heraus.

Kein Brot für die Welt

Der Hunger nimmt zu

Weltweit müssen immer mehr Menschen auf eine ausreichende Lebensmittelversorgung verzichten. Gerade in der globalen Wirtschaftskrise nimmt ihre Zahl weiter zu, schreibt die junge Welt.  Vertreter verschiedener NGOs sehen eine erhebliche Teilschuld an dieser Misere bei internationalen Organisationen wie der Weltbank oder aber bei den ungerechten Handelspraktiken der reichen Länder.

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