Presseschau Atomkraftwerk

Atom oder Sonne?

Die Regierungspläne für die Energieversorgung
San Gorgonio Windkraftpark in Kalifornien <br/>Foto von Caveman 92223
San Gorgonio Windkraftpark in Kalifornien Foto von Caveman 92223

Die Laufzeitverlängerung der AKW gilt als sicher, auch wenn sich die Regierungsparteien noch etwas zurückhalten mit klaren Ansagen. Allerdings blockiert die Erhaltung der zur »Brückentechnologie« erklärten Atomkraft innovative Lösungen und zementiert die Marktmacht der vier großen Anbieter, schreibt Axel Schröder. Auf einer Konferenz in Stuttgart wurden dagegen neue Konzepte diskutiert: Etwa eine Dezentralisierung und Modernisierung der Netze sowie die Förderung neuer Technologien und damit einhergehend die Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze.

Angereichertes Material

Zahlreiche Indizien eines Nuklearunfalls in Deutschland
AKW Krümmel -- die GKSS liegt einige hundert Meter flußaufwärts <br/>Foto von Andreas Bemeleit
AKW Krümmel -- die GKSS liegt einige hundert Meter flußaufwärts Foto von Andreas Bemeleit

Die sich häufenden Leukämiefälle bei Kindern in der Elbmarsch bei Hamburg legten die Frage nach einem Störfall im benachbarten Kernkraftwerk Krümmel nahe. Bürgerinitiativen machten so lange Druck bis die Politik in Schleswig-Holstein und Niedersachsen ergebnisarme Expertenkommissionen einberiefen. Die kleine Zeitung Der Freitag publizierte 2002, 2006 und 2007 drei Beiträge, welche einen Unfall im dem Atomkraftwerk Krümmel angrenzenden Nuklearfoschungszentrum GKSS im Herbst 1986 vermuten. Die ausgezeichnete ZDF -Sendung  »und keiner weiß warum - Leukämietod in der Elbmarsch« brachte 2005 ans Licht, daß es sich als Ursache offenbar um strahlende Kügelchen handelt, die für zivile und militärische Zwecke eingesetzt werden können. Ebenso fanden sich Zeugen eines Unfalls. Eine militärische Forschung würde die Bundesrepublik, welche den Kernwaffensperrvertrag unterschrieb, ins Unrecht setzen. Telepolis schaut sich die Situation nach der Bundestagswahl 2009 an und wirft einen Blick zurück auf die Causa Elbmarsch.

Nukleare Netze

Systematische Schlamperei in der Sicherheitskultur der Atomenergie in Hessen
Klimaschützer Biblis <br/>Foto von Bigod
Klimaschützer Biblis Foto von Bigod

Das investigative Fernsehjournal des RBB Kontraste verhinderte durch seine Recherchen über gravierende Sicherheitsmängel im Notkühlsystem des Atomkraftwerks Biblis dessen Wiederinbetriebnahme. Die Mängel in Materialprüfung des Rohrsystems waren dem Betreiber, dem TÜV und der zuständigen hessischen Atomaufsicht im Umweltministerium bekannt. Dieses Schweigekartell unterließ es, die übergeordnete Bundesatomaufsicht über die Mängel zu informieren, da sie unrelevant seien. Der wirkliche Grund liegt offenbar allerdings in der Kostenintensität einer Ausbesserung. Der Bericht verdeutlicht die Verzahnung von Nuklearwirtschaft und deren staatlichen Prüfern.

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