Presseschau Organisation & Formate

Fliegende Augen, Rechtslage in der Schwebe

Werden Mini-Drohnen das neue Spielzeug der Paparazzi?
Polizei-Drohne in Dresden
Polizei-Drohne in Dresden Bild von shiaky_DD

Einen spaßigen Beitrag zum Sommerloch bietet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nachdem die Sicherheitsbehörden in Deutschland begonnen haben, ihr Überwachungs-Repertoire mit fernsteuerbaren Kleinsthubschraubern – sogenannten Mini-Drohnen – aufzurüsten, fragt Harald Staun, warum die Paparazzi-Fotografen des Boulevards diese Technik noch nicht zur Spionage des Privatlebens Prominenter entdeckt haben. Er vermutet die »technische Rückständigkeit der Redaktionen«, Einsprüche der Buchhaltungsabteilung sowie einschlägige Gerichtsurteile hinter der »Abstinenz«. Zugleich werde die Schnüffelei durch die fliegenden Augen allmählich für die Allgemeinheit erschwinglich, auch wenn die Rechslage bislang in der Schwebe ist.

Geist aus der Flasche

Zur Sperrung von kino.to

In einem differenziert argumentierenden Artikel beschäftigt sich Jens Berger mit der kürzlichen Sperrung von kino.to durch die Polizei. Diese Plattform für kostenfreies Nutzen von Filmstreams bewegte sich in einer rechtlichen Grauzone. Einerseits war sie lediglich Dienstleister im Vermitteln der Streams, andererseits profitierte sie in erheblichem Maß von systematischen Urheberrechtsverletzungen. Darüber hinaus habe sie mit unseriösen Tricks zum Kauf von eigentlich kostenloser Software animiert. Weiterlesen … »

Die Freiheit der 200 - Teil II

Die elektronischen Medien

Nach dem Blick auf konventionelle Medien wirft Gert Hautsch nun einen Blick auf den elektronischen Markt. Im Bereich Radio teilen sich öffentlich-rechtliche und private Sender je zur Hälfte die Hörer; allerdings erwirtschaften letztere etwa 70% der Werbeerlöse. Im TV ist der Anteil der Privaten an den Zuschauern etwas höher und liegt bei knapp 60%. Allerdings gibt es hier nur zwei große Anbieter, die diesen Markt behrrschen: Bertelsmanns RTL-Gruppe und die von Finanzinvestoren kontrollierte ProSiebenSat1-Gruppe.

Das Internet gilt, einigen Hypes zum Trotz, noch immer als schwieriges Terrain für Medienkonzerne. Zwar konnte beispielsweise Google im Bereich der Suchmaschinen ein gewinnträchtiges Quasimonopol aufbauen, die meisten Anbieter von klassischem Content sind aber defizitär. Werbeeinnahmen und das geringe Gebührenaufkommen reichen nicht aus für einen profitablen Betrieb. Gewinne werden also in eher medienfernen Bereichen wie Onlinehandel erwirtschaftet – auch von den Medienkonzernen selbst. Weiterlesen … »

Die Freiheit der 200

Medienmacht in Deutschland

Der Teufelskreis aus sinkenden Auflagen und Werbeeinnahmen hat seit einigen Jahren zu einer verstärkten Konzentration im deutschen Verlagswesen geführt. Ein Großteil der wenigen etablierten Konzerne ist seit Jahrzehnten im Geschäft. Die fünf wichtigsten unter ihnen kontrollieren fast die Hälfte der Auflage an Zeitungen, bei Zeitschriften ist die Zahl der Anbieter zum Teil noch geringer. Nur bei Büchern gibt es zahlreiche mittlere und kleine Verlage; doch auch hier mischen die bekannten Namen gewichtig mit. Insgesamt ist es jedoch bedenklich, wie sehr die Pressefreiheit durch Konzerne ausgehöhlt ist; die Kontrolle der veröffentlichten Meinung unterliegt weitgehend einem Oligopol, regional teilweise sogar einem Monopol eines einzigen Unternehmens: Weiterlesen … »

Arabische Perspektive

Der Sender Al Jazeera im Portrait

Mittlerweile ist der TV-Sender aus Katar weltweit ein Begriff, auch da er seit fünf Jahren zusätzlich ein englischsprachiges Programm betreibt. Ursprünglich bekannt wurde er durch seine fundierten Berichte aus dem arabischen Raum. Doch anders als viele Konkurrenten zeigt er nicht nur die offizielle Sicht der Herrschenden, sondern bietet auch dem »einfachen Mann auf der Straße« ein Forum. Gerade dadurch war Al Jazeera prädestiniert dazu, die aktuellen Proteste im Nahen Osten zu verstärken. Weiterlesen … »

Nach wahrer Geschichte frei erfunden

Reality Soaps im TV

Seit Jahren schon laufen die Reality Soaps im deutschen Fernsehen – als Gerichtsshow, Sozialdrama oder was auch immer. Der Inhalt ist im Wesentlichen stets der gleiche. Die Laiendarsteller schreien, streiten, weinen, verzweifeln für die Quote. Und das auch noch kostengünstig.

Das ist weder besonders lehrreich noch harmlos. Denn hier lernt das mutmaßlich vorwiegend bildungsferne Publikum in erster Linie, sich über die Probleme anderer zu amüsieren. Und wer lacht, hat kein Mitleid.

»Die Nische in der Nische ist der Tod«

Lieder in Endlosschleife sollen den Radiosender Sputnik attraktiver machen.

Das Jugendradio des MDR »Sputnik« wurde durch eine »Programmoptimierung« im Sommer 2010 für neue Zielgruppen geöffnet, so die offiziellen Verlautbarungen des Sendermangaments. Die taz bewertet dies dagegen als die schrittweise Abwicklung eines der letzten öffentlich-rechtlichen Nischenprogramme für jugendliche Hörer. Weiterlesen … »

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