Presseschau Beitrag

Abbruch der Würdenträger

Der Philosoph Peter Sloterdijk setzt sich in die Nesseln

Der Philosoph Peter Sloterdijk schreibt als Kolumnist des konservativen Potsdamer Hochglanzblattes Cicero eine Brandrede für einen »Aufbruch der Leistungsträger«. Diese führte zu einer scharfen Replik des Philosphen Axel Honneth in der Zeit, die wiederum Jürgen Kaube in der Franfurter Allgemeinen Zeitung kommentierte. Das bisher letzte Wort hatte der Journalist Rudolf Walther in der taz, der Sloterdijks Schrift amüsant und bissig zerlegt.

Kommentare

Zur Chronik

Auslöser im konkreten Fall scheint mir nicht der (noch nicht erschienene) Cicero-Artikel (»Sloterdijk-Manifest mit dem Titel ‘Aufbruch der Leistungsträger - Zeitdiagnostische Bemerkungen’«) gewesen zu sein, sondern bereits der Artikel »Die Revolution der gebenden Hand« aus der F.A.Z. vom 13. Juni.

Inzwischen ist die Debatte recht verästelt, zählt einige Randbeiträge und sickert in die Nebensätze abgelegener Diskurse. Vielleicht wäre es, bis zu einem gewissen Punkt klüger gewesen, Sloterdijk nichts zu erwidern, seiner Rede nicht durch Widerworte, den Anschein von Gewichtigkeit zu leihen. Welch hohe Schätzung auch der Urteilskraft des Publikums bedeutete dies. Die Auseinandersetzung einmal aufgenommen aber, sollte sie auch gewonnen werden. Keine Schwierigkeit, sicher, aber auch kein Vergnügen. Am Ende wird man dies Gebrabbel noch in größrem Umfang lesen müssen. Honneth was hast du uns da eingebrockt?