Presseschau Beitrag

Die brave Generation

Ergebnis einer Langzeitstudie
Die brave Generation
Bild von Dean McCoy

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung lässt in regelmäßigen Abständen Jugendliche nach ihrem Drogenkonsum befragen. Der aktuellen Studie zufolge zeichnet sich vor allem für die Generation der Teenager ein neuer Trend ab:

Zusammenfassend zeichnen sich seit 2001 bzw. 2004 bei den 12 bis 17-jährigen Jugendlichen substanzübergreifend, d.h. für Alkohol, Tabak und Cannabis, Konsumrückgänge ab. Bei den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren fällt die Bilanz uneinheitlich aus.

Kommentar

Diese Entwicklung ist aus gesundheitlicher Perspektive natürlich uneingeschränkt zu begrüßen. Dennoch kann man sich fragen, ob sie nicht auch Ausdruck eines neuen Konformismus ist. Insbesondere illegale weiche Drogen wie Cannabis galten lange als Symbol der Rebellion – gegen Eltern, Lehrer oder die Gesellschaft als ganze. Das hat sich offenbar überlebt, aus welchen Gründen auch immer. Seit 1993 hat sich jedenfalls der Genuss bei Jugendlichen halbiert. In Bezug auf den Tabakkonsum mag neben stark erhöhten Preisen auch ein gewandeltes Image hinzukommen; flächendeckend wurde das Rauchen aus weiten Teilen der Öffentlichkeit verdrängt.