Magazin Bericht

Der ganz alltägliche Rassismus

Von Kleingärtnern und Ausländern
Der ganz alltägliche Rassismus

Wir geben uns erschreckt, wenn wir von mordenden Nazibanden erfahren, die gezielt unsere Mitbürger mit ausländischen Wurzeln töten. Wir mögen es nicht besonders, wenn Rechtsextremisten in unseren Straßen marschieren und wir senken verschämt den Blick, wenn uns ein Nazi in der Fußgängerzone sein ausländerfeindliches Pamphlet in die Hand drücken will. Wenn sich der Faschismus lautstark und brutal ins Gespräch bringt, dann löst er bei uns eine Abwehrreaktion aus, die teils der Erinnerung an unsere Geschichte und teils der Sorge um unsere Reputation geschuldet ist. Doch wie sieht es mit unserer Gegenwehr aus, wenn wir mit dem ganz alltäglichen Rassismus konfrontiert werden? Weiterlesen … »

Ungarn im Herbst

Uniformierung und Zwangsarbeit sind Ausdruck einer »neuen« Politik
Jobbik? Nein!
Jobbik? Nein! Bild von stromnessdundee

„Wer immer nur in die Vergangenheit schaut wird mit dem Arsch in die Zukunft gehen.“ - so der Pester Lloyd, eine der größten deutschsprachigen Zeitungen Ungarns, in einem Kommentar zur aktuellen politischen Entwicklung. Der Anlass für die ungewöhnliche Bemerkung  war die Einweihung eines Denkmals in der ungarischen Provinzhauptstadt Kecskemét. Inmitten des landwirtschaftlichen Zentrums der ungarischen Tiefebene haben die Stadtplaner eine Gedenkstätte errichtet, welche Erinnerungen an die faschistische Vergangenheit Ungarns weckt. Zugleich ist sie Ausdruck einer neuen Bewegung, die sich anschickt, die ungarische Gesellschaft von Grund auf umzugestalten. Zu besichtigen ist dieses „neue“ Ungarn neben dem Rathaus von Kecskemét wo eine ungarische Fahne auf Halbmast weht und darunter eine Kalksteinplatte die Umrisse Großungarns nachzeichnet. Weiterlesen … »

Für Ruhe und Ordnung

In Ägypten gehen Islamisten und Militärs gemeinsam gegen die Protestbewegung vor
Demonstration am 23.07.2011
Demonstration am 23.07.2011 Bild von Hossam el-Hamalawy

Die Auseinandersetzungen in Ägypten nehmen im Vorfeld der anstehenden Parlamentswahlen wieder deutlich zu. Doch verlaufen die Konfliktlinien nicht mehr so eindeutig wie noch zu Beginn der Revolution. So fanden sich am 29. Juli zehntausende Menschen auf dem symbolträchtigen Tahrir Platz ein. Dazu aufgerufen hatten religiöse Gruppen wie die Muslimbrüder, die An Nur-Partei (Licht bzw. Erkenntnispartei) der Salafisten und die Al-Gama Al-Islamiyya. Der Blog Kalima berichtet ausführlich darüber und kritisiert die einseitige Berichterstattung vieler internationaler Medien, die in diesem Zusammenhang ein zweites Iran herbeifabulierten. Weiterlesen … »

Der Pate hat Deutsch gelernt

Ein Beitrag von Davide Brocchi

Für den Mafiaexperten Jürgen Roth ist Köln der Mittelpunkt der sizilianischen Cosa Nostra in Deutschland. In den letzten 20 Jahren ist aber die kalabrische Ndrangheta zu der stärksten italienischen Mafiaorganisation aufgestiegen und kontrolliert inzwischen den lukrativen Kokainhandel in ganz Europa. Milliarden Euro aus illegalen Geschäften wäscht die Mafia in Deutschland, unter anderem durch Investitionen in der Gastronomie. Ein italienischer Zuwanderer berichtet über seine Erlebnisse, Beobachtungen und Recherchen über die Mafia im Rheinland. Weiterlesen … »

Die Macht der Mafia in Italien

Ein Überblick von Davide Brocchi

Italien ist eins der acht mächtigsten Länder der Welt (G8) und Gründungsmitglied der Europäischen Union. Sein größtes Unternehmen kontrolliert 14,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes - und heißt Mafia.

In den 1970er und 1980er Jahren verging kaum ein Tag, an dem die italienische Presse nicht über die Mafia berichten musste. Mal ging es um die blutigen Kämpfe zwischen den Clans, mal um den Drogen- und Rüstungshandel, mal um die Zusammenarbeit mit „umgelenkten Teilen“ der Geheimdienste und das enge Verhältnis zu korrupten Politikern. Die Liste der Berichte über die Morde an unbequemen Richtern, Journalisten oder Politikern ist lang. Weiterlesen … »

Noch lange kein Ende

Die arabische Welt kommt nicht zur Ruhe

Nach dem überraschenden Sturz der Regimes in Tunesien und Ägypten sah es zunächst so aus, als habe die Demokratie einen überwältigenden Sieg im Nahen Osten errungen. Doch jetzt, nach dem Ende der ersten Euphorie, ist klar: Es ist noch ein weiter Weg. Die Menschen resignieren aber nicht, sondern sind weiter bereit, für ihre Ziele zu kämpfen. Weiterlesen … »

Paradise lost

Die indonesische Zentralregierung geht militärisch gegen zivile Selbstbestimmungsbestrebungen in West-Papua vor
Indonesien
Indonesien

Über außereuropäische Konflikte wird derzeit ausgiebig berichtet. Ein Konflikt, der schon seit Monaten eskaliert, fand dagegen überhaupt keine Beachtung in den deutschen Medien: Der Disput zwischen der indonesischen Zentralregierung und der am östlichen Rand des Inselreichs gelegenen Provinz West-Papua auf Neuguinea. Dabei ist Neuguinea die zweitgrößte Insel der Welt und damit mehr als doppelt so groß wie Deutschland. Weiterlesen … »