Verweise auf Autor Florian Rötzer

Krisenmanagement

Die Folgen der Erdbebenkatastrophe in Japan
Ishinomaki im September
Ishinomaki im September Bild von j808armada

Sieben Monat sind seit dem verheerenden Erdbeben in Japan vergangen. Die Trümmer sind weitgehend weggeräumt, zu denen auch die Atompolitik der deutschen Bundesregierung zählt. Während die Medien sich im Frühjahr mit Meldungen überschlugen, muß der Leser mittlerweile gezielt suchen, wenn er den Stand der Entwicklung erfahren will. Auch wenn Tepco, der Betreiber des Kraftwerkskomplexes Fukushima I, einige Erfolgsmeldungen bei der Stabilisierung vermelden kann, sind diese mit Vorsicht zu genießen: Denn ein Einblick in die geschmolzenen Kerne der drei Unglücksreaktoren ist bislang nicht möglich. Der nukleare Niederschlag hielt sich nicht an die ausgerufenen 20 sowie 30 Kilometer-Sperrkreise, sondern betrifft insbesondere eine 10 km breite und 80 km lange Schneise Richtung Nordwest. Der Bericht von Hans Schuh in der Zeit gibt den aktuellen Zustand treffend wieder. Weiterlesen … »

Immer mehr Kriege

Eine Studie zur Entwicklung der Kriege

Zwei Wissenschaftler haben vor kurzem internationale bewaffnete Konflikte seit 1870 untersucht. Das Ergebnis: ihre Zahl wächst. Gleichzeitig lassen sich nur sehr bedingt Anhaltspunkte für die beliebten Thesen finden, dass Handel und Demokratie Konflikten vorbeugen. Allerdings räumen die Forscher auch ein, dass es sehr schwer sei, die komplexen Zusammenhänge zwischen Globalisierung und Kriegen zu überschauen.

Einerseits liegt diese Zunahme sicher auch daran, dass die Zahl der unabhängigen Staaten in den letzten 140 Jahren von 50 auf etwa 180 gestiegen ist. Andererseits wurden interne Bürgerkriege nicht berücksichtigt – und gerade deren Umfang hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen.

Imperialismus auf Sparflamme

Die USA sind von der NATO enttäuscht

Unmittelbarer Auslöser des Unmuts war der Libyenkrieg: US-Verteidigungsminister Robert Gates beklagte sich in Brüssel über den mangelnden Willen und die limitierten Fähigkeiten seiner Alliierten, Krieg zu führen. Aber dahinter steckt wohl die Erkenntnis, dass die USA angesichts eines drastischen Haushaltsdefizits einerseits und mehrerer aktueller Kriege andererseits sich nicht mehr als alleiniger Weltpolizist verstehen können. Mit anderen Worten: Die Überbeanspruchung der eigenen Ressourcen verlangt nach einer neuen Lastenverteilung im Bündnis. Florian Rötzer mahnt dagegen einen Politikwechsel an, der statt auf das Militär auf internationale Kooperation setzt.

Das Ende des Buches?

E-Books auf dem Vormarsch

Die Verkaufszahlen für E-Books wachsen rasant. Das liegt nicht nur daran, dass die entsprechenden Lesegeräte deutlich billiger werden, sondern auch an dem simplen Umstand, so quasi stets eine ganze Bibliothek griffbereit zu haben. Hinzu kommt, dass im Internet viele E-Books mittlerweile - legal oder nicht - kostenlos zum Download bereitstehen. Wird sich dadurch das Leseverhalten ändern? Wird es am Ende gar zu einer Leserevolution kommen? Florian Rötzer gibt sich optimistisch:

Schließlich waren Bücher immer Inseln, auf die sich einst die Mönche und dann die übrigen Leser und Autoren als zeitweise Eremiten zurückgezogen haben, um eigene, individuelle und mögliche Welten zu erschaffen und in ihrer Fantasie zu reproduzieren. Die Weltflucht führt gleichwohl in die Welt zurück und lässt sie gelegentlich mit anderen Augen sehen. Das aber ist unabhängig davon, ob Bücher, also lange Abschweifungen und Erkundungen, gedruckt oder elektronisch vorhanden sind, und welcher Art ihr Träger ist.

Langzeitfolgen

Eine neue Studie zur Auswirkung von Strahlung durch Kernkraftwerke
Eine der signifikantesten Abweichungen wurde um das <a href="http://www.dasdossier.de/presseschau/macht/netzwerke/angereichertes-material">Atomkraftwerk Krümmel</a> festgestellt <br/>Foto von Rainer Zimmermann
Eine der signifikantesten Abweichungen wurde um das Atomkraftwerk Krümmel festgestellt Foto von Rainer Zimmermann

Die Auswirkungen der Atomenergie sind gelinde gesagt umstritten. Wenig erforscht ist dabei die Auswirkungen von niedriger Bestrahlung auf lange Zeit, wie sie im Umfeld von Atomanlagen auftreten kann – so genannte radioaktive Emissionen im Normalbetrieb. Somit ist auch unklar, welche Grenzwerte kritisch sind. Eine Studie von drei Forschern des Münchener Helmholtzzentrums untersucht das Verhältnis der Geburtenzahl von Jungen und Mädchen. Demnach hatte die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl in Europa zu einer erhöhten Anzahl von Jungen im Verhältnis zu Mädchen geführt. Laut der Studie soll dieser Effekt, ebenso wie ein erhöhtes Kinderkrebsrisiko, auch im Umfeld von Kernkraftwerken in Deutschland und der Schweiz auftreten. Die Forscher weisen allerdings darauf hin, daß für die Bestätigung des Befundes umfassenderes statistisches Material notwendig sei: Dann würde dieser unweigerlich großen Einfluß auf die Debatte über die Kernenergie haben.

Der Schrecken als Lifestyle

Al-Qaida bedroht die Lachmuskeln
Dschihad in Hochglanz
Dschihad in Hochglanz

Das sogenannte Terrornetzwerk Al-Qaida hat nicht nur die Feinde des Westens inspiriert, sondern auch dessen Satiriker. Dabei liefern sich die orientalischen Mordgesellen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit westlichen Sicherheitsdiensten. Nun hat Al-Qaida einen neuen Scoop gelandet: Ein Hochglanzmagazin mit dem Namen »Inspire« erzählt munter im Home-Story-Stil von den jüngsten Erfolgen. Weitere Attentate auf die Lachmuskeln des Publikums sollen geplant sein – noch hat das Bundesinnenmisterium keine Humorwarnung herausgegeben.

Ohne Markt und Wettbewerb

Zur Entwicklung von Managergehältern

Die Leistung als wesentliches Glied in der Argumentation aller Vertreter der Marktwirtschaft hat offenbar nur wenig Einfluss auf die Entwicklung der Spitzengehälter in Unternehmen. Eine US-amerikanische Studie zeigt, dass die Gehälter über Anpassungseffekte – besonders den Vergleich mit ähnlichen Unternehmen – permanent steigen. Weit schneller als der Durchschnitt aller Bezüge und oft völlig unabhängig vom tatsächlichen Unternehmenserfolg. Damit wächst nicht nur die Schere zwischen unten und oben, sondern auch die Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität.

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